Zum 500jährigen Jubiläum der St. Anna Kirchweihe würdigte der
Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann die Ulmener Filialkirche.
Ulmen. Freudiges Warten, trotz leichtem Regen, standen der Musikverein Ulmen
und die Messdiener erwartungsfroh und hielten die Ulmener Straße im Blick:
“Da kommt das Trierer Auto, da kommt Bischof Dr. Ackermann. Die Offiziellen
der Pfarrgemeinde und die kommunalen Würdenträger sowie der Schirmherr,
der Ulmener Stadtbürgermeister Thomas Kerpen, mussten sich noch eine weile
gedulden bis der Bischof die Gottesdienstgewänder angelegt hatte. Sichtlich
erfreut über das Empfangskomitee reihte er sich in die Prozession ein, die ihn
zur nahe stehenden Kirche begleitete.
Beim Einzug der hohen Geistlichkeit intonierte
der Ulmener Organist Chordirektor ADC Paulernst Lindner (89 Jahre) seine
Bearbeitung des Musikwerkes “Land of Hope an Glory”
Gemeindereferentin Sigrid Rick, der Ulmener Diakon Wilfried Puth, die Lektorin
Inge Dietzen und eine Gruppe Messdiener unter Anleitung des Küsters Reinhard Roden
empfingen den Bischof vor dem historischen Hauptaltar. Gemeindereferentin Rick,
der die kommissarische Leitung der Seelsorgeeinheit übertragen ist,
begrüßte den hohen Gast aus Trier.
Die Filialkirche war unter Einhaltung der Corona-Auflagen bis auf den letzten Platz gefüllt.
Viele Besucher aus nah und fern wollten dieses besondere Ereignis miterleben.
Bischof Dr. Ackermann betonte in seiner Festpredigt das Heilige als das Herausgehobensein
aus dem Alltag und seinem Trott. Heiligsein bedeutet das Besondere des Menschen vor Gott,
der von ihm als sein Ebenbild geschaffen wurde, wobei jeder Einzelne seine große Würde erhält.
Ich wünsche dieser Kirche, dass noch viele Menschen jetzt mit uns und dann nach uns sich
an diesem Ort von Gottes Botschaften berühren lassen.
In der feierlichen heiligen Messe sang der Ulmener Tenor Helmut Schmitt das “Panis angelicus”,
die “Hymne Jungfrau Maria” und zum sakramentalen Segen das “Ave verum”
Der Gemeindegesang wurde unterstützt vom Männerchor “Uessbachlerchen”.
In feierlichem Auszug begleiteten die Menschen den Bischof in das Festzelt, wo er sich unter den
Jubiläums-Kirmesgästen sichtlich wohl fühlte. Zwischenzeitlich hatte auch der leichte
Regen nachgelassen und das bunte Zusammensein an den verschiedenen Ständen nahm
seinen Lauf.
Für gute musikalische Stimmung sorgte die Uessbach-Combo, die Meisericher
Musiker Georg und Richard Franzen.
Der Moderator Helmut Schmitt lud die
Ehrengäste – Schirmherr Thomas Kerpen, Ortsvorsteher Klaus Kutscheid,
Vorsitzender Kirchengemeinderat Josef Reinhardt – zu einem Grußwort ans Mikrofon,
wobei er jeden Redner mit einem Vorwort aus der Meisericher Geschichte oder z. B. den
Landrat aus dem schönsten Landkreis von Rheinland-Pfalz oder den Bürgermeister Steimers
natürlich mit noch einer schöneren Region ankündigte. Der Bischof übernahm das Schlusswort
im Reigen der Festansprachen, nachdem Helmut Schmitt ihm gesagt hatte, dass er sich
mit seinem heutigen Besuch einen Eintrag in die Meisericher Geschichte erwirkt hat.
Inge Dietzen hatte eine Festschrift erstellt, die die Geschichte der St. Anna Kirche vorstellt.
Sie war es auch, die die Weiheurkunde aus dem Trierer Bistumsarchiv nach Ulmen gebracht
hat und somit die Jubiläumsveranstaltung angeschoben hat. Die reich bebilderte Chronik zählt
auch alle Geistlichen auf, die in den 500 Jahren in der Pfarrgemeinde Ulmen waren.
Die Legende des “Mirakel-Bildchens” erzählt sie auf Ulmener Platt. Die Festtags-Chronik
wurde zu Kauf angeboten, ebenso einige weitere Artikel, die an den Festtag erinnern
(Tasse, Postkarten, Motto-Schieferplatten)
Und wie es sich gehört, wurde der Bischof mit einem Lied aus Meiserich verabschiedet
“Macht weiter so, ihr seid auf gutem Weg” rief er in die Menge als er in sein Auto stieg
und sich auf den Weg nach Trier machte.
Gegen 14:30 Uhr trafen die ersten Pilgergruppen in Meiserich ein, man hatte aus der
Umgebung eine Stern-Wallfahrt organisiert, zu der trotz des nicht so schönen Wetters
einige Gruppen nach Meiserich kamen. So brachten die Utzerather und Schönbacher
Pilger uns den Diakon Bernhard Saxler mit. Der Diakon ist Gebührtiger Utzerather und
berichtete, wie er als Kind mit seinen Eltern an den Prozessionen teilgenommen hat.
Die Diakone Puth und Saxler hatten als Abschluss der Sternwallfahrt zu einer Vesper
eingeladen, die im voll besetzten Gotteshaus dem Jubiläum 500 Jahre St. Anna Meiserich
einen würdigen Abschluss gab.
Auf dem Festplatz ging das rege Kirmestreiben weiter.
Die Organisatoren, angeführt von den Eheleuten Hedwig und Hubert Willems,
Andreas Willwer, Frank Saxler, Helmut und Christina Arnold, Jennifer Bober und den
Kindern können Stolz sein auf dieses Fest. Nicht zuletzt dankten alle der Familie
Werner Diederichs, der bei der “Schlecht-Wetter-Voraussage” kurzerhand seinen Hof
und die angefügten Lagerhallen zur Verfügung stellte, so konnte trockenen Fußes gefeiert werden.
Ich denke, Mutter Anna hat ihre wahre Freunde gehabt, als sie mal kurz runter auf Meiserich geguckt hat.
(Text Helmut Schmitt)