Rhein-Zeitung – Meisericher Kirche steht seit 500 Jahren


(Rhein-Zeitung, Ausgabe D, vom 20.02.2021, Seite 16)  Redakteur Kevin Rühle
„Mit (freundlicher) Genehmigung der Rhein-Zeitung“

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Eifler planen Feier

Meiserich. Die kleine spätgotische Kirche steht direkt an der
Hauptstraße und ist umschlossen von Wohnhäusern. Vor 500 Jahren
wurde an gleicher Stelle in der Gemeinde Meiserich eine Kapelle abgerissen
und mit dem Bau des Gotteshauses begonnen, welches später
zur Wallfahrtskirche zu Ehrender Schmerzhaften Muttergottes
erhoben wurde. Im Oktober will die Gemeinde nun das 500-jährige Bestehen
der Filialkirche St. Anna feiern, doch das ist momentan leider nicht einfach.
Sieben Meisericher haben sich zusammengetan, um das Fest vorzubereiten
– ohne zu wissen, was aufgrund der Pandemie möglich sein wird.

„Meiserich ist noch ein Dorf mit Zusammenhalt.
Wenn der Stein mal ins Rollen kommt, dann funktioniert das.“

Frank Saxler ist überzeugt, dass die Vorbereitungen
für das 500-Jahr-Fest der Kirche St.
Anna und das Sammeln von Spenden für die
Sanierung des Gotteshauses funktionieren werden.

Von außen sieht das Meisericher Gotteshaus etwas mitgenommen
aus. „Der Putz muss neu, die Simse sind gerissen, Dach und Fenster
müssen teilweise erneuert werden“, erklärt Hubert Willems, der
jeden Morgen die Tür der Kirche aufschließt. Der kleinen Gruppe,
die nun die Feier zum 500-jährigen Bestehen der Kirche organisieren
will, liegt das Gebäude am Herzen.

„Wir wollen Aktivitäten starten, um Geld für die nötige Sanierung zu
sammeln“, sagt Hubert Willems. Man wolle irgendwann einen Verein
gründen, um die Finanzierung zu organisieren. Dass dies gelingen
wird, daran hat auch Frank Saxler keinen Zweifel: „Meiserich ist noch
ein Dorf mit Zusammenhalt. Wenn der Stein mal ins Rollen kommt,
dann funktioniert das“, sagt der 48- Jährige.

Die Idee, Geld für eine Sanierung zu sammeln und auch das Bestehen
der Kirche zu feiern, ist beim „Zukunfts-Check Dorf“ entstanden,
einem vom Land geförderten Kreisentwicklungsprogramm, aus
dem Konzepte für die Stärkung der Gemeinden erwachsen sollen. Die
Gruppe ist mit der Kirche eng verbunden, „fast alle von uns haben
hier geheiratet“, sagt Hedwig Willems. Es sei für viele Generationen
der Mittelpunkt des Dorfes gewesen und heute ein Anlaufpunkt in
schweren Zeiten. „Auch viele Menschen von außerhalb verweilen
hier“, sagt Hedwig Willems.

Die 500-Jahr-Feier soll am 2. und 3. Oktober stattfinden,
„Bischof Stephan Ackermann ist bereits eingeladen“,
sagt Hedwig Willems. Die Stiftungsurkunde datiert auf
den 10. Oktober 1521. „Ideen für die Feier haben wir genug, doch es
wird sich wahrscheinlich erst einen Monat vorher entscheiden,
was möglich ist“, sagt Frank Saxler nachdenklich mit Blick auf die Coronapandemie.
„Wenn es nicht anders geht, wird es eben einen digitalen Gottesdienst geben“,
sagt Andreas Willwer. Die Feier ausfallen zu lassen, wäre jedenfalls keine
Option.

Die Gruppe bezweifelt, dass eine Feier im Bürgerhaus
stattfinden kann, aber ein Frühschoppen in einem offenen Zelt und
eine Prozession erhofft man sich schon, sagt Frank Saxler. Christina
Arnold, deren Großeltern Willi und Maria noch per Hand die Glocken
der Kirche bedienten, schlägt einen Sternwallfahrt vor, immerhin seien
Nachbargemeinden wie Utzerath und Schönbach der Kirche ebenfalls
verbunden. Jetzt sollen erst mal große Plakate und Banner gedruckt werden,
damit die Meisericher auch auf das große Fest hingewiesen werden.
Die passenden Zeichnungen gibt es bereits, hier hat sich der Ulmener
Andreas Lenzen verdient gemacht.
Eine weitere Idee: Es könnten Erinnerungsstücke für die Meisericher
gefertigt werden, die dieses besondere Ereignis abbilden, sagt
Frank Saxler. Jetzt hoffen die sieben Eifler darauf, dass es bald wieder
möglich sein wird, sich für die Vorbereitungen des Fests persönlich
zu treffen.

 

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 „Meisericher Kirche steht seit 500 Jahren“
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„Meisericher Kirche steht seit 500 Jahren“
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„Meisericher Kirche steht seit 500 Jahren“ (Rhein-Zeitung, Ausgabe D, vom 20.02.2021, Seite 16) Mit (freundlicher) Genehmigung der Rhein-Zeitung“
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